Interkantonales Handbuch zur Organisation von HSK-Unterricht
HSK-Info

Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur - HSK

Der Besuch des Unterrichts

Unterricht HSK ist die Abkürzung für Unterricht in Herkunftssprache und Kultur. Hier werden Schülerinnen und Schüler in der Herkunftssprache ihrer Familie unterrichtet. Der Besuch ist freiwillig, mit einer Anmeldung verpflichten sich die Eltern aber zur regelmässigen Teilnahme bis jeweils Ende Schuljahr. Moderner Unterricht HSK zeichnet sich dadurch aus, dass er integrierend wirkt, die eigene und gegenseitige Wertschätzung fördert und persönlichkeitsbildend ist, sich mit unterschiedlichen Normen und Werten auseinandersetzt und Brücken schlägt zu den in den Regelklassen vermittelten Inhalten und Themen. Zum Nachweis der Sprachkompetenz wird diese in einem separaten Beurteilungsformular festgehalten, das dem Zeugnis der öffentlichen Schule beigelegt werden kann (Infos dazu finden Sie hier).

Kinder und Jugendliche empfinden den Besuch des Unterrichts erfahrungsgemäss als Bereicherung. Auch für Eltern ist der Unterricht ein wichtiger Bestandteil der Schulbildung ihrer Kinder. Die Schülerinnen und Schüler festigen und erweitern ihr Können beim Sprechen, Schreiben, Lesen und Verstehen in ihren Herkunftssprachen. Dies erleichtert die Kommunikation innerhalb der Familie und mit anderen Personen in der Schweiz und im Herkunftsland. Im Unterricht HSK erwerben sie mehr Sicherheit in der Sprache der Eltern und werden sich ihrer Identität, ihrer Wurzeln bewusst, was ihre Selbstsicherheit fördert. Wichtig ist auch, dass sich hier gleichaltrige Kinder und Jugendliche mit gleichem sprachlichen und kulturellen Hintergrund austauschen können. Viele Kinder sprechen innerhalb der Familie zwei oder drei Sprachen und könnten deshalb auch mehr als einen Unterricht HSK besuchen.

Junge Menschen, die über gute Kenntnisse in der gemeinsamen Sprache Deutsch verfügen und sich darüber hinaus fliessend in der Sprache/den Sprachen ihrer Eltern verständigen können, bewegen sich in unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Kontexten sicherer. Verschiedene Forschungsergebnisse zeigen, dass für den erfolgreichen Erwerb weiterer Sprachen fundierte Kenntnisse der Erstsprache/n notwendig sind. Das Beherrschen der Erstsprache/n trägt zur positiven Identitätsbildung und zur besseren Orientierung im sozialen Umfeld bei. Die erworbene Mehrsprachigkeit kann auch die beruflichen Chancen erhöhen.